Vor 60 Jahren, am 23. Mai 1949, wurde in einer feierlichen Zeremonie des Parlamentarischen Rates in Bonn das Grundgesetz der neuen Bundesrepublik Deutschland unterzeichnet. Für namhafte Historiker und renommierte Politiker eine der besten Verfassungen der Welt.
Der Film zeichnet die wichtigsten Stationen der Entstehung des Grundgesetzes nach, den Verfassungskonvent von Herrenchiemsee und den Parlamentarischen Rat in Bonn. Im Alten Schloss von Herrenchiemsee, im historischen Speisezimmer von Bayernkönig Ludwig II., erinnert sich der einzige noch lebende Zeitzeuge dieser geschichtsträchtigen Tage. Dokumentiert werden die teilweise heftigen Auseinandersetzungen um Inhalte und Formulierungen im Hauptausschuss des Parlamentarischen Rats in gespielten Szenen, die Originaltexte verwenden. Hinzu kommt bislang kaum gesehenes Fotomaterial.
Eine entscheidende Rolle für die Einhaltung des Grundgesetzes spielt seit fast 60 Jahren das Bundesverfassungsgericht. Der Film beleuchtet die Arbeit der Richter in den roten Roben, zeigt Urteile von großer Tragweite, Meilensteine deutscher Justiz- und Zeitgeschichte. Erstmals wurde einem Fernsehteam gestattet, hinter den Kulissen des Bundesverfassungsgerichts zu filmen.
Die Welt von heute ist eine andere als 1949. Wiedervereinigung, Globalisierung, soziale Verwerfungen und internationaler Terrorismus stellen auch das Grundgesetz auf immer neue Proben. Hat es immer noch die richtigen Antworten? An ausgewählten Beispielen wird die veränderte Verfassungswirklichkeit aufgezeigt: Krieg und Auslandseinsätze, Familienpolitik und Kinderarmut, Internet und Lauschangriff.
Das Grundgesetz hat weltweit viele Nachahmer gefunden, ist zum „außenpolitischen Kulturgut “ geworden. Doch gegenwärtig gerät es in Konkurrenz zu europäischem Recht, muss sich ihm in Teilen unterordnen.
Das Grundgesetz – eine Erfolgsgeschichte? Zu Wort kommen unter anderen der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts und Bundespräsident, Roman Herzog, Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt, die frühere Verfassungsgerichtspräsidentin Jutta Limbach und der 2009 amtierende Präsident des Bundeserfassungsgerichts Hans-Jürgen Papier.