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Kap der Stürme

Land der Hoffnung

Vor mehr als 500 Jahren betraten die ersten Europäer die Südspitze des afrikanischen Kontinents. Sie fanden einen Garten Eden und nannten ihn das ‚Kap der Guten Hoffnung’. Doch das Land war nicht menschenleer. Hier lebten zwar schriftlose Kulturen, aber keine unzivilisierten Menschen, wie es die Europäer sahen.

Die Unterschiede zwischen ihnen sind nur oberflächlich, unter der Haut teilen alle Menschen 99% der DNA. Wir sind eine Spezies, unsere Vorgeschichte ist eine gemeinsame. Afrika ist die Wiege der Menschheit.

Doch die ersten weißen Siedler fühlten sich den schwarzen Einheimischen überlegen. Ein schwerer Fehler. Es ist der Beginn großer Konflikte und Tragödien, an denen Südafrika heute noch schwer zu tragen hat.

Aber neben diesen Problemen gibt es auch Positives zu berichten: Heute ist Südafrika das große Vorbild einer multikulturellen Industrienation. Die Vision einer ‚Regenbogennation’ ist die Zukunft dieser Erde.

Pünktlich zum Auftakt der Fußball–WM 2010 wird in drei Folgen die spannende und widersprüchliche Geschichte des Gastgeberlandes Südafrika erzählt. Es ist eine Geschichte von Abenteurern und Entdeckern, von Kämpfen um Land und Macht. Und es ist eine Geschichte voller Sehnsucht nach einem besseren Leben – für Schwarze und Weiße. Die Filme gehen der Frage nach, wie es die Südafrikaner aller Hautfarben geschafft haben, über tiefste Gräben hinweg einander die Hände zu reichen – um aus dem „Kap der Stürme“ ein „Land der Hoffnung“ zu machen.

Folge 1:
1652 – 1795
Die Ankunft des holländischen Segelschiffes von Jan van Riebeeck verändert Südafrika – bis heute. Erst sollte Kapstadt nur eine Versorgungsstation werden. Doch die Siedler gewöhnen sich an ein Leben am Kap – und bleiben für immer.
Der Kontakt zur Urbevölkerung ist schwierig, die Weißen fühlen sich als die Herren im Land. Die ersten Konflikte entstehen. Harte Zeiten stehen bevor, für Schwarze und Weiße.

Folge 2:
1795 – 1913
Die Engländer kommen als Missionare ins Land, später schaffen sie die Sklaverei ab. Das missfällt den am Kap lebenden Weißen, den Buren. Sie begeben sich auf ihren legendären „Großen Treck“ ins Landesinnere, als Flucht vor den Briten. Als der erste Diamant gefunden wird und später auch das immense Goldvorkommen, ist das Interesse der Briten an Südafrika nicht mehr zu bremsen. Es beginnt ein Kampf um Land und Macht. Die schwarze Bevölkerung wird nicht gefragt.

Folge 3:
1913 – 2010
Wem gehört das Land? Nachdem sich Briten und Buren das Land aufgeteilt haben, erfindet die erste nur von Weißen gewählte Regierung die Apartheid. Rassismus, Gewalt und Unterdrückung gegenüber der schwarzen Bevölkerung wird Gesetz. Jahrzehnte lang kämpfen die Schwarzen gegen diese Politik, ertragen schwerste Erniedrigungen, Folter und Tod. Doch am Ende stehen sie als Sieger da: Die Gefangenen werden befreit, der erste schwarze Präsident, Nelson Mandela, demokratisch gewählt.

 


BUCH UND REGIE: Judith Voelker     KAMERA: Marc Riemer     SCHNITT: Mathias Meyer     MUSIK: Paul Rabiger     REDAKTION: Beate Schlanstein (WDR), Gerolf Karwath (SWR)