Harald Lesch begibt sich auf die Spur der Geschlechter-Forschung. Ist die Forderung nach „gender-neutraler“ Sprache wirklich nur Ideologie oder ist wissenschaftlich doch etwas dran? Denn Untersuchungen zeigen: Sprache formt die Art, wie wir die Wirklichkeit wahrnehmen. Dies sind Hinweise dafür, dass gender-neutrale Sprache tatsächlich zu weniger Diskriminierung und mehr Gleichberechtigung beitragen kann.
Und nicht nur unsere Sprache ist männlich dominiert. Vor allem in der Technik kann die Geschlechter-Blindheit für Frauen tödliche Folgen haben. Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt zu werden, ist bei Frauen fast doppelt so hoch wie bei Männern. Der Grund: Autos sind sicherheitstechnisch immer noch überwiegend auf das „Modell Mann“ ausgelegt.

Auch in der medizinischen Forschung wird geschlechtsbedingte Diversität bisher zu wenig berücksichtigt. So zeigen immer mehr Studien, dass Männer ein deutlich höheres Risiko haben, an Virus-Erkrankungen zu sterben – auch an Covid-19.

Ob bei Sprache, Verkehrssicherheit oder medizinischer Forschung – in vielen Bereichen spielt der Faktor „Geschlecht“ eine viel wichtigere Rolle als bisher angenommen. In seiner neuen Folge geht Harald Lesch der Frage nach, welche Gründe es gibt, den Faktor „Geschlecht“ oder „Gender“ viel mehr als bisher üblich in Rechnung zu stellen.

BUCH & REGIE: Jakob Kneser     KAMERA: Martin Göbel, Marc Riemer, Steffen Bohn, Scott Lakey     SCHNITT: Alina Krischke     TON: Marcel Timm, Christoph Mohr, Nic Jones     REDAKTION: Christina Schrader (ZDF), Christiane Götz-Sobel (ZDF)