Die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus hatte weitreichende Folgen – nicht nur für die „Neue Welt“. Neben den europäischen Entdeckern eroberten auch aus der „Alten Welt“ eingeschleppte Krankheitserreger den neuen Kontinent – mit katastrophalen Folgen für die Ureinwohner. Die Konquistadoren gestalteten den Kontinent nach ihren Vorstellungen um, beuteten ihn mit Hilfe afrikanischer Sklaven aus, führten neue Tier- und Pflanzenarten ein, kultivierten Tabak, Kaffee, Zuckerrohr und Baumwolle für die heimischen Märkte. Doch der sogenannte „Columbian Exchange“ war keine Einbahnstraße, auch in Europa hinterließen die Entdeckungen Spuren: Kulturpflanzen wie Mais, Kartoffeln und Tomaten veränderten europäische Landschaften und Speisepläne. Außerdem bescherte der Reichtum aus den Kolonien Städten wie London und Amsterdam ein goldenes Zeitalter. Doch was wäre gewesen, wenn Kolumbus Amerika nicht entdeckt hätte? Müssten wir Pizza ohne Tomatensoße und Sauerbraten ohne Kartoffelknödel essen? Müssten wir im Amsterdamer Rijksmuseum auf Rembrandts Nachtwache verzichten? Gäbe es dafür das Aztekenreich noch heute? Und wären Millionen Afrikaner nie versklavt worden? Würde Manhattan noch immer Manna-hata heißen? Und würden auf der Wall Street anstelle der „New York Stock Exchange“ die Tipis der Lenni Lenape stehen? Wohin wären die Millionen Europäer geflüchtet, die hier im 19. Jahrhundert Freiheit suchten und fanden?
BUCH & REGIE: Martin Carazo Mendez KAMERA: Marc Riemer SCHNITT: Nik Kern MUSIK: Paul Rabiger REDAKTION: Jean-Christoph Caron (Phoenix)